Seit einigen Jahren beschäftige ich mich zusätzlich zur bildenden Kunst mit unterschiedlichen Formen und Auffassungen von Musik. Meistens zusammen mit meiner Geige. In eigenen Kompositionen kombiniere ich verschiedene Genres und arbeite gerne experimentell, während ich mein Musikverständnis mit Hilfe verschiedener Workshops und Youtubetutorials erweitere.

sweet dolphins

Im Diskurs über Kunst und Wissenschaft geht es derzeit vielerorts darum, eine Perspektive zu entwickeln, die dem Anthropozentrismus das Bewusstsein von einer „verwobenen“ und „miteinander geteilten“ Welt entgegensetzen will. Maßgeblich von der amerikanischen Wissenschaftlerin und Autorin Donna Haraway und ihrem Buch „Staying with the Trouble“ (dt: „Unruhig bleiben“) geprägt, meint diese Perspektive weder ein einfaches „zurück zur Natur“, noch möchte sie in erster Linie an die Moral appellieren. Nach meinem Verständnis, geht es vielmehr um neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten, die anerkennen, wie sehr wir – als menschliche Spezies – in Abhängigkeit und Verbundenheit (auch im Unbehagen) mit und von all den anderen Spezies dieses Planeten leben.

„Sweet dolphines“ entstand in Reaktion auf eine Reportage mit dem Titel „Sonic Sea“, in der es um die Ortungs- und Kommunikationssysteme von Walen und Delfinen geht und darum, wie der internationale Fracht- und Kreuzschiffslärm dazu führt, dass die Tiere ihre Orientierung verlieren. Für mich verbindet das Stück Umweltsong, Persiflage auf und Hommage an verkitschte Delfinposter. Die Improvisation – aufgenommen auf zwei Spuren – betrachte ich als eine Art Meditation, in der ich  meine Vorstellung einer Unterwasserkommunikation in ein Geigensolo übertrage.


„sweet dolphines“

Ladders and snakes

Dieser „Mikrokomposition“ ist von einem Instagrampost inspiriert in dem die Musikerin Amanda Palmer erzählt, wie sie ihren vierjährigen Sohn während des ersten Lockdowns mit dem Brettspiel „Snakes and Ladders“ bei Laune zu halten versucht. Ein Brettspiel, eine Lebensweisheit, eine tägliche Übung – vielleicht ließe sich daraus eine musikalische Haikuform entwickeln. Es ist gleichzeitig der erste Versuch, Trickfilmanimation und Musik zu verbinden.