Die untere Hälfte des Bildes füllt ein Betonblock aus, der durch einen, nach schräg nach links unten verlaufenden Spalt getrennt ist. Durch diesen Spalt ist ein grünes Feld zu sehen und am äußersten Rand des Feldes erahnt man eine zweite Skulptur. Links und rechts auf dem Betonkörper stehen zwölf bis vierzehn Zentimeter hohe Figuren in alltäglichen Wartepositionen. Bei den Figuren handelt es sich um Bronzeskulpturen.

In Kollaboration mit Nicole Mentner und Detlef Kiep entstand 2009 das Kunstwerk „Begegnung I und II“ im Rahmen eines Wettbewerbs.
Das, was früher die innerdeutsche Grenze war, nennt sich heute „Das grüne Band“. Die Idee des grünen Bandes verfolgt das Ziel, den ehemaligen Grenzstreifen als zusammenhängendes Naturschutzgebiet zu erhalten.

Das Projekt, bereits kurz nach der Wende initiiert, wird bis heute von vielen unterschiedlichen Trägern vorangetrieben. Einer dieser Träger ist der Nationalverband Harz. Er schrieb einen Wettbewerb aus, dessen Ziel es war, die Geschichte, die mit diesem circa 80 Meter breiten Streifen verbunden ist, durch ein Kunstwerk erlebbar und erfahrbar zu machen.

Bei unserer Arbeit handelt es sich um einen Betonkörper, durch den sich ein Ausschnitt in Form der Grenzlinie zieht. Um circa 500 m räumlich versetzt steht die ausgeschnittene Form als zweiter Betonkörper in der Landschaft. Die Lücke als negatives Zeichen für die Teilung, die Positivform als Zeichen für „Das grüne Band“.
An diese symbolisch abstrakte Formulierung schließt sich räumlich und semantisch eine weitere Dimension an. Auf den Betonkörpern versammeln sich kleine bronzene Figuren in alltäglicher Warteposition. Bei der Entscheidung, ein abstraktes Zeichen mit figürlicher Plastik zu kombinieren, beziehen wir uns auf zwei Dimensionen von Geschichte. Auf die große Erzählung – zusammengefasst und zwangsläufig verkürzt in Schlagwörtern wie „Die deutsche Teilung“ oder „Die Wende“ – und auf die vielen individuellen Schicksale, die in der großen Erzählung verwoben sind und die mit der Zeit und dem Abstand, den sie schafft, von ihr überlagert werden.